Der Rutengeher sieht sich die Gegend genau an und achtet dabei auch auf Merkmale, die auf Wasserquellen hinweisen, wie zum Beispiel Pflanzen oder Grünflächen. Sie sind auf der Suche nach unterirdischen Wasseradern, am besten dort, wo zwei unterirdische Wasseradern aufeinander treffen, was auf größere Wassermengen hinweist. Diese Adern nennt man Kreuzungspunkte, die der Wassersucher mit seiner Wünschelrute genau auffinden kann. Diese Vorgehensweise macht eine genauere Bestimmung des Bohrpunktes möglich.
Die Arbeit benötigt viel Ruhe und Konzentration, denn der Wassersucher muss die Strahlung, die unterirdisch durch das fließende Wasser verursacht wird, wahrnehmen und fühlen können. Diese Strahlung nennt man auch Radiästhesie. Die Wünschelrute reagiert nur auf fließendes Wasser und ist der Kreuzungspunkt gefunden, kann die Brunnenbohrung beginnen. Die Wünschelrute dient als Antenne und schlägt aus, wenn man auf fließendes Wasser stößt. Bei stillen Wasser bewegt sich die Wünschelrute nicht. Ein erfahrener Wassersucher kann auch die Tiefe, die Menge und die Temperatur des Wassers akkurat bestimmen.
Die verschiedenen Einsatzgebiete eines Wassersuchers
Ein Wünschelrutengänger hat zahlreiche Einsatzgebiete und wird oft von privaten und kommerziellen Unternehmen mit der Suche nach Wasser beauftragt. In Deutschland und Österreich setzen Behörden, Landwirtschaft und Privatleute immer häufiger Wassersucher zur Erkundung von Wasseradern ein. Auch bei Hoch- und Tiefbau, Autobahnbau, sowie bei dem Errichten von unterirdischen Bauwerken wie zum Beispiel Tunneln und Verrohrungen kann der Wünschelrutengeher das Vorhandensein von Wasseradern im Untergrund bestimmen.
Ebenfalls im Gebirge wird mit der Wünschelrute nach Wasser gesucht. Die traditionelle Methode der Wasserversorgung von einem Restaurant beispielsweise, erfolgt über das Pumpen von Wasser aus dem Tal. Die Regenerierung und Sanierung sind zeitaufwendig und es fallen einiges an Kosten an. In diesem Fall haben sich einige Wirte dazu entschieden, einen Wassersucher zu engagieren, um zu ermitteln, ob man im Gebirge selbst auf Wasser stoßen kann, um dort eine Brunnenbohrung zur Wasserversorgung vorzunehmen. Dies ist im Preis-Vergleich zum traditionellen Verfahren wesentlich günstiger.
Die Einsatzgebiete eines Wassersuchers sind ebenso vielfältig. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn ein Rutengänger auf einer Farm in Namibia, oder anderen Länder mit extremer Trockenheit und wenig Regen, damit beauftragt wird, nach Wasser zu suchen, um eine Brunnenbohrung zu ermöglichen. Dies ist in trockenen Länder sehr wichtig, wo Tiere häufig verdursten und ohne eine neue Quelle der Wasserversorgung ein Farmer seine Farm unter Umständen komplett verliert. Hat der Rutengeher die geeigneten Kreuzungspunkte, auch Brunnenbohrpunkte genannt, gefunden, kann es mit der Brunnenbohrung beginnen.